27.06.2012 - Hoher Besuch bei der Königin
Ein besonderer Besuch stellte sich bei der historischen Kohlhaas-Orgel von 1769 in der katholischen Pfarrkirche Johannes Evangelist ein. Die Orgel gilt wegen ihrer klanglichen Vielfalt als Königin der Instrumente. Der Leiter des Bischöflichen Instituts für Kirchenmusik im Bistum Mainz, Herr Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher und der wissenschaftliche Mitarbeiter für das Orgelwesen in den Diözesen Mainz und Limburg, Herr Dr. Achim Seip wollten sich vor Ort ein Bild über den Stand der Restaurierungsarbeiten machen. Orgelbaumeister Rainer Müller und der zuständige Orgelsachverständige Dr. Hajo Stenger erläuterten die Arbeiten. Herr Müller zeigte an einzelnen Pfeifen seine spezielle Restaurierungspraxis. Dabei verwies er darauf, dass es eigentlich keine Johannes-Kohlhaas-Orgel mehr gibt, die als Vorbild für die Arbeiten dienen kann. Durch Vergleich mit Orgeln aus dieser Zeit kann man schließen, wie das Instrument wohl vor etwa 240 Jahren geklungen haben könnte. Hierzu hatte der Mitarbeiter Müllers Alexander Bükki umfangreiche Forschungsarbeiten geleistet. Auf Grund dieser Vorarbeiten ist Müller bei den schon eingebauten Registern eine einfühlsame und authentische Intonation gelungen, sodass der Klang der bislang gestimmten 8 Register die anwesenden Musikexperten voll überzeugte und begeisterte. Und sie waren sich ganz sicher, dass hier ein einmaliges Instrument eine geniale Wiederauferstehung erleben wird. Ingelheim wird durch dieses Instrument um eine musikalische Attraktion reicher. Deswegen wird Dr. Seip dieses Instrument bei einem der nächsten Internationalen-Orgel-Kultur-Sommer mit einbinden. Auch ist sich Herr Drescher sicher, dass diese Orgel bestens geeignet ist für die Wiedergabe barocker Orgelmusik und somit ein Anziehungspunkt für Orgelfreunde aus nah und fern sein wird.